🇩🇪 … durften wir 3 Wochen genießen und es war viel zu kurz.
Wir sind von West-Vancouver nach Nanaimo übergesetzt und Richtung Port Alberni aufgebrochen. Wir treffen fast unmittelbar auf den Regenwald der gemäßigten Breiten „(auch temperater Regenwald genannt). Dies ist ein Wald-Ökosystem, das sich durch einen besonderen Wasserhaushalt auszeichnet. Als Regenwald gelten im Allgemeinen Wälder mit ganzjährig humidem Klima sowie besonders großen Niederschlagsmengen. In den Tropen sind (im Tiefland) mehr als 2000 mm Regen pro Jahr nötig, damit immerfeuchte Regenwälder gedeihen können, während in den kühlen gemäßigten Breiten aufgrund der viel geringeren Verdunstung bereits 1000 mm ausreichen (die in Richtung der kaltgemäßigten Zone zu einem großen Teil als Schnee fallen). Die Spanne der mittleren jährlichen Niederschläge liegt zwischen 1000 und 2100 mm, häufig ergänzt durch Nebel, der den Wald zusätzlich feucht hält. Da die größten Niederschlagsmengen in den Westwindzonen im Steigungsregen an Gebirgshängen vorkommen, liegen nahezu alle temperaten Regenwälder an der Westabdachung hoher Küstengebirge. Hier führen landeinwärts gerichtete Seewinde feuchtigkeitsgesättigte Luftmassen gegen das Gebirge und zwingen diese zum Aufstieg. In montanen Höhen liegt die Niederschlagssumme daher häufig über 4000 mm in Extremfällen über 7000 mm wie auf dem Island“. Wir sehen überwiegend Douglasien, Riesen-Lebensbäume und Sitka-Fichten, diese erreichen enorme Wuchshöhen (bis zu 96 m). Mit der Cathedral Cove – eine Heilige Stätte der First Nations – zeigt sich quasi ein gewachsenes Sky Space (von uns so empfunden frei nach James Turrell). Bei den Qualicum Falls treffen wir auf Klaus und seine Frau aus Heidelberg. Ihr Sabbatical endet leider viel zu früh nämlich bald. Sie wollen wie wir via Fähre nach Prince Rupert übersetzen. In Port Alberni buchen wir zunächst eine Fjordfahrt nach Bamfield und zurück mit einem Postschiff. Sehr beschauliche Fahrt mit Bären, Adler, Buckelwal, viel Holzverarbeitende Industrie und einem tollen Stellplatz direkt am Fjord, den wir uns für später merken. Bamfield ist ein netter Ort mit schönem Boardwalk und Ausgangsort des West Coast Trails, den wir aus Zeitgründen leider auslassen müssen. Von Port Alberni geht’s weiter in den Pacific-Rim-Nationalpark an der Westküste von Vancouver Island. Weil kein Platz im NP müssen wir zunächst 2 Tage in Ucluelet übernachten – der bislang schönste private Campingplatz in Kanada, unbedingt empfehlenswert, direkt am Meer und gar nicht so teuer. Wir laufen ein Teilstück des West Coast Trails, sehr beeindruckend. Wir beobachten u.a. ein Schiff, welches sich durch die Wellen und aufgewühlte See kämpft. Erneut eine Walbeobachtungsfahrt in Tofino, die weniger mit Walen (haben wir natürlich auch gesehen) als mit einer großen Gruppe Seeotter punkten kann. Anschließend genießen wir den Longbeach mit seinen Surfern und Kitern, letztere mit „foils“. 16 km Sandstrand laden zum Spazieren ein. Natürlich darf der Sonnenuntergang im Westen nicht verpasst werden. Zurück am Alberni Inlet/Fjord suchen wir den gesehenen Stellplatz auf und erholen uns ein paar Tage. Wir sehen dabei 2 männlichen Orcas bei der Jagd zu und verfolgen Fischerboote, die ihre Fangkörbe ausbringen und einholen. Zu kleine Krustentiere werden umgehend zurück ins Meer geworfen. Wir folgen den Dirt-Roads nach Lake Cowichan und gelangen über Port Renfrew nach Sooke. Der Beechey Head via Coast Trail wollte erwandert werden. Gegenüber die amerikanische Küste von Washington, vor uns Orcas (2 Mütter mit Jungtieren) und eine tolle, sehr beeindruckende Landschaft. Victoria wartet auf uns, der schneebedeckte Vulkankegel des Mt. Baker – mit 3300m so hoch wie der Piz Corvatsch im Engadin – überragt alles. Wir leisten uns den Camping Salish Seaside im Hafenbereich, die Aktivitäten der startenden und landenden Wasserflugzeuge amüsieren uns mehr als sie stören. Gegenüber ist auch das Cruise Terminal mit regelmäßig 2 riesigen Kreuzfahrtschiffen tagsüber und dann verkehren da noch in stetigem Rhythmus die Fähren nach Seattle, wovon ihr Signalhorn unüberhörbar kündet. Dazwischen wuseln die vielen Boote und die winzigen Wassertaxis, die in den Europapark von Rust auch gut passen würden. Ganz zu schweigen von der Marina im Norden mit den vielen Hausbooten. Victoria selbst ist sehr beschaulich, die Chinatown ganz nett, hat uns aber in Vancouver besser gefallen. Das Zentrum um die Parlamentsgebäude und dem Royal BC Museum adrett. Wir flüchten vor der Hitze in den Schatten eines „Hafenrestaurants“, der große Krug eisgekühlter Sangria tut das seinige zum Wohlbefinden. Abends laufen wir den West Bay Walk zurück zum RV-Haven Salish, nicht ohne den Besuch des Spinnakers Gastro Brewpub mit entsprechenden „Beer-Flights“ zu verpassen. Am nächsten Tag besuchen wir das BC Museum, eigentlich das uns am wenigsten begeisternde Provinz-Museum bisher, allerdings wird es auch gerade neu gestaltet und umgebaut. Wir schlendern durch den Bacon Hill Park zum „Mile 0 – Monument des Trans-Canada-Highway [TCH] und erinnern uns an das Pendant in St.John‘s in NFL – was haben wir zwischenzeitlich alles erleben und buchstäblich erfahren können. Die nächste Woche bummeln wir nach Port Hardy und folgen zunächst der „Totem Pole Road“, besuchen die Merridale Cidery mit Cider- und Ginverkostung, Cowichan Bay, Duncan mit seinen 80 Totem Poles in der Stadt verteilt, die Westholme Teafarm (angebliche einzige Teeplantage Kanadas), den Strathcoma PP, den Muchalat Lake und Telegraph Cove. Von Port McNeill geht’s mit der Fähre im Rahmen eines Tagesausfluges nach Alert Bay. Ein schönes Museum der First Nations ist unser erstes Ziel. Beklemmend, dass genau gegenüber eine „Residential School“ stand, die 1929-1975 in Betrieb war und 2015 unter großer Anteilnahme der First Nations abgerissen und abgetragen wurde. Auf der anderen Inselhälfte der Friedhof der indigenen Bevölkerung mit großen Totempools. Wir übernachten am Ledge Point, pflegen den Homey und versuchen vergeblich an der Landspitze die Orcas vom Vortag erneut zu sehen. Dafür gibt es Seeadler zuhauf, die wir ausgiebig beobachten – bis zu 6 sitzen auf einem Baum. Der Spaziergang durch den Regenwald wäre auch ohne die vielen Adler ein Erlebnis gewesen. Als wir zurück kommen steht ein Unimog aus Bayern in der Nähe. Ingrid & Jürgen sind erfahrene Traveller und schon 8 Jahre mit ihrem selbstgebauten Gefährt in der Welt unterwegs. Sie wollen auch die Inside Passage fahren und wir werden im nächsten Abschnitt uns noch öfters treffen. Tatsächlich sind wir bei der Ankunft am Fährterminal in der Bear-Cove von Port Hardy auf Rang 2 der Warteliste vorgerückt und es wird uns durch die Blume mitgeteilt, dass es klappen wird mit der Überfahrt am nächsten Morgen nach Prince Rupert 😅
Tacho: 48.031 km / 16.06.25 / 5.098 km(2025)
🇬🇧 … we were able to enjoy three weeks, and it was much too short. We crossed over from West Vancouver to Nanaimo and set off towards Port Alberni. Almost immediately, we encountered the temperate rainforest (also known as the temperate rainforest). This is a forest ecosystem characterized by a special water balance. Rainforests are generally defined as forests with a year-round humid climate and particularly high rainfall. In the tropics (in the lowlands), more than 2000 mm of rain per year is necessary for evergreen rainforests to thrive, while in the cool temperate latitudes, 1000 mm is sufficient due to much lower evaporation (much of which falls as snow towards the cold temperate zone). The average annual rainfall ranges between 1000 and 2100 mm, often supplemented by fog, which keeps the forest even more humid. Since the highest rainfall occurs in the westerly wind zones in the form of orographic rainfall on mountain slopes, almost all temperate rainforests are located on the western slopes of high coastal mountains. Here, landward-blowing sea winds carry moisture-saturated air masses towards the mountains, forcing them to rise. At montane altitudes, the total precipitation is therefore often over 4000 mm and, in extreme cases, over 7000 mm, as on Vancouver Island. We see mainly Douglas firs, giant arborvitae, and Sitka spruce, which reach enormous heights (up to 96 m). Cathedral Cove, a sacred site of the First Nations, is virtually a natural sky space (as we perceive it, loosely based on James Turrell). At Qualicum Falls, we meet Klaus and his wife from Heidelberg. Unfortunately, their sabbatical is ending far too soon. Like us, they want to take the ferry to Prince Rupert. In Port Alberni, we first book a fjord cruise to Bamfield and back on a mail boat. It’s a very peaceful trip with bears, eagles, humpback whales, lots of wood processing industry, and a great parking spot right by the fjord, which we make a note of for later. Bamfield is a nice place with a beautiful boardwalk and the starting point of the West Coast Trail, which we unfortunately have to skip due to time constraints. From Port Alberni, we continue to Pacific Rim National Park on the west coast of Vancouver Island. Because there is no space in the national park, we first have to spend two days in Ucluelet – the most beautiful private campsite in Canada so far, highly recommended, right by the sea and not too expensive. We walk part of the West Coast Trail, which is very impressive. Among other things, we watch a ship battling through the waves and rough seas. Another whale watching trip in Tofino, which scores points less for whales (which we also saw, of course) than for a large group of sea otters. Afterwards, we enjoy Long Beach with its surfers and kiters, the latter with “foils.” 16 km of sandy beach invite us to take a walk. Of course, the sunset in the west is not to be missed. Back at Alberni Inlet/Fjord, we find the parking spot we saw earlier and relax for a few days. We watch two male orcas hunting and follow fishing boats as they set and haul in their traps. Crustaceans that are too small are immediately thrown back into the sea. We follow the dirt roads to Lake Cowichan and reach Sooke via Port Renfrew. We wanted to hike the Beechey Head via Coast Trail. Opposite us is the American coast of Washington, in front of us orcas (two mothers with young) and a fantastic, very impressive landscape. Victoria awaits us, the snow-covered volcanic cone of Mt. Baker – at 3,300 meters as high as Piz Corvatsch in the Engadin – towers above everything. We treat ourselves to Camping Salish Seaside in the harbor area, where the activities of the seaplanes taking off and landing amuse us more than they disturb us. Opposite is the cruise terminal, with two huge cruise ships arriving regularly during the day, and then there are the ferries to Seattle, which run at regular intervals, their horns blaring unmistakably. In between, there are lots of boats and tiny water taxis bustling about, which would also fit in well at Europa-Park in Rust. Not to mention the marina in the north with its many houseboats. Victoria itself is very tranquil, and Chinatown is quite nice, but we liked Vancouver better. The center around the parliament buildings and the Royal BC Museum is neat and tidy. We escape the heat in the shade of a “harbor restaurant,” where a large jug of ice-cold sangria does its part to make us feel good. In the evening, we walk back along West Bay Walk to RV Haven Salish, not without stopping at Spinnakers Gastro Brewpub for some “beer flights.” The next day, we visit the BC Museum, which is actually the least inspiring provincial museum we’ve seen so far, but it is currently being redesigned and renovated. We stroll through Bacon Hill Park to the “Mile 0 – Monument of the Trans-Canada Highway [TCH]” and remember its counterpart in St. John’s in NFL – what we have experienced and literally learned in the meantime. The following week, we stroll to Port Hardy and first follow Totem Pole Road, visit the Merridale Cidery for cider and gin tasting, Cowichan Bay, Duncan with its 80 totem poles scattered throughout the city, Westholme Tea Farm (supposedly Canada’s only tea plantation), Strathcoma PP, Muchalat Lake, and Telegraph Cove. From Port McNeill, we take the ferry on a day trip to Alert Bay. Our first destination is a beautiful First Nations museum. It is disturbing that directly opposite was a residential school, which was in operation from 1929 to 1975 and was demolished and removed in 2015 with great sympathy from the First Nations. On the other half of the island is the cemetery of the indigenous population with large totem pools. We spend the night at Ledge Point, take care of the Homey, and try in vain to see the orcas from the previous day again at the headland. Instead, there are plenty of bald eagles, which we observe at length – up to six sitting on one tree. The walk through the rainforest would have been an experience even without the many eagles. When we return, there is a Unimog from Bavaria nearby. Ingrid & Jürgen are experienced travelers and have been traveling the world in their self-built vehicle for 8 years. They also want to drive the Inside Passage, and we will meet them more often in the next section. In fact, upon arrival at the ferry terminal in Bear Cove, Port Hardy, we moved up to second place on the waiting list and were told in a roundabout way that we would be able to make the crossing to Prince Rupert the next morning. 😅
- Speedometer: 48,031 km / 16.06.25 / 5,098 km(2025)