13. November 2025

🇩🇪 entlang des Cook Inlet fahren wir zu unserem südlichsten Punkt in Alaska: Homer-Spit. 

Wieder ein Ort, der sich ganz dem saisonalen Fischfang verschrieben hat. Bei Carmen’s Gelato finden wir das bislang beste Eis auf dem amerikanischen Kontinent und wirklich sehr guten Kaffee. Auf dem Spit, quasi die Endmoräne eines eiszeitlichen Gletschers, sind nette Holzhäuschen (Geschäfte, Reiseagenturen und Restaurants). Originell der Salty Dawg Saloon mit an die Wand gepinnten 1-Dollarnoten mit den Namen der Spender. Eine Institution, eine Legende! Man war nicht in Homer, wenn man nicht im Salty Dawg war! 

Die Bootstour klappt leider nicht, wir fahren entlang des Kachemak Bay’s soweit die Straße führt lohnenswert nach Osten und bekommen Dank der Empfehlung von Heidi B. Zugang zum Kilcher Clan, besuchen das Homestead der Familie und gewinnen so interessante Einblicke in das harte Leben der Homesteader und die Bedeutung dieser Pionierfamilie für Alaska. Über den Skyline Drive und den Old Sterling Hwy geht es nun nordwärts, der Denali NP ist fest gebucht. 

Ein kurzer Abstecher zum westlichsten Punkt des kontinentalen Straßennetzes ist Pflicht: Anchor Point Beach. 

Auf dem schönen Strandplatz bei Whiskey Gulch findet sich diesmal niemand bekanntes, Ninilchik mit seiner orthodoxen Kirche haben wir beim der Runterfahren schon ausgiebig besucht. Unser schöner Platz am Engineer Lake ist voller Panamericana-Reisender aus Argentinien mit vier RVs. Die Trails Lake Hatchery ist heute wieder nicht für Besucher geöffnet, die Lachse im Fluß zeigen auch keine besondere Aktivitäten. Wir stoppen und besuchen das Alaska Wildlife Center – quasi eine Auffangstation für elternlose Jungtiere – am Ende des Turnagain Arm. Wunderschöner Tierpark mit den meisten Tieren, die man in Alaska sehen möchte, Moschusochsen, Bisons, Schwarz- und Grizzlybären, Elche, Caribous, Wapitis, Stachelschweine, uvm.

Girdwood überrascht uns mit einer urigen Kneipe Chair 5, wir sind in einem Skigebiet mit vielen Sesselliften gelandet. Der Bird- und später Belugapoint glänzen mit der Abwesenheit der weißen Waale, an diesen Stellen haben wir einfach kein Glück.

In Anchorage besorgen wir uns im Baumarkt (Lowe‘s) eine Plastikscheibe als Steinschlagschutz für unsere Frontscheibe. Das Museum bietet vieles, aber alles eher oberflächlich, es gehört nicht zu den spannendsten Museen Alaskas. Ebensowenig überzeugt uns Downtown, nicht sonderlich attraktiv, viele Pelzgeschäfte. Hier werden Pelzprodukte noch als traditionelle Schutz- und Schmuckkleidung geschätzt und getragen. Wir furten wieder auf unsere Insel im Knikriver als Stellplatz für die Nacht, sind aber durch die Nachbarwomos einer lauten Reggae-Party angeschlossen. 

Nachdem wir die Scheibe nochmals etwas kürzen lassen mussten können wir sie problemlos befestigen. Bei der Fahrt durch das Tal des Little Susitna River hinauf auf den Hatcherpass, tw. sehr steil, zeigt sich, dass der Regen unserer Konstruktion nichts ausmacht. Kurz nach der Passhöhe (1184m) bleiben wir über Nacht stehen. Am nächsten Morgen Sonnenschein und tolle Bedingungen, wir laufen von der Passhöhe eine wunderschöne Runde. Wir sehen zum ersten Mal den Mt. Denali ohne Wolke (!) und folgen dem Tal des Willow Creeks. 

Der Denali oder Mount McKinley in Alaska ist mit 6.190 m Höhe der höchste Berg Nordamerikas. Er ist damit einer der Seven Summits, der jeweils höchsten Berge der sieben Kontinente. Der Denali bildet den höchsten Gipfel der Alaskakette und liegt im nach ihm benannten Denali-Nationalpark. Aufgrund seiner isolierten Lage ist er der Berg mit dem höchsten Relief der Erde, kein anderer Gipfel ragt so weit über sein Umfeld hinaus. Die klimatischen Bedingungen am Denali gelten als extrem, so treten starke Winde und besonders tiefe Temperaturen auf. Häufig erreichen orkanartige Stürme mit Windgeschwindigkeiten über 120 km/h den Berg, die sich über den Aleuten bilden und durch pazifische Hochdruckgebiete nach Alaska gelenkt werden. In den Wintermonaten senkt sich der etwa 160 km/h schnelle Jetstream über dem Berg ab. In Kombination mit der Höhe des Berges entsteht ein Venturi-Effekt (Düseneffekt) der die Windgeschwindigkeiten verdoppeln kann. Gerade bei gutem, d. h. wolken- und niederschlagsfreiem Wetter ist es am Denali besonders kalt. Die Temperatur auf dem Gipfel steigt selten über −15 °C, Temperaturen von −30 °C sind in den Höhenlagen keine Seltenheit.

In Talkeetna – kleiner, trubeliger Touristenort – fließen 3 Flüsse ineinander. Reißende Wasser in verschiedenen Farben bilden sich, Verwirbelungen ohne Ende. Darüber der Blick auf den wolkenlosen Denali ist grandios. Das ganze Gebirgsmassiv zeigt sich aus südlicher Blickrichtung: der Denali mit seinen Begleitbergen dem Mt. Foraker (5.304m, Ehefrau) und dem Mt. Hunter (4.442m, Sohn). Wir versuchen einen noch besseren Blick durch die Fahrt auf der Petersville Rd bis zum zum Peters Creek zu erlangen – eigentlich vergeblich, lediglich 2x schöne Ausblicke. Wir wagen es wieder im Flussbett zu übernachten, könnten Goldsuchen oder Forellen angeln, letztere sehen wir wenigstens. Am nächsten Morgen bringen die beiden Denali View Points (North & South) auch keine schöneren Ausblicke als Talkeetna gestern. Am Nenana River warten wir unseren reservierten Parkeintritt ab.

Der Denali-Nationalpark ist heute knapp 20.000 km² groß und wurde am 26. Februar 1917 als Mount McKinley National Park nach dem damaligen Namen des Berges gegründet und am 2. Dezember 1980 durch den Alaska National Interest Lands Conservation Act in Denali National Park umbenannt.

Nur die ersten 15 Meilen der Straße sind befestigt und dürfen mit Privatfahrzeugen befahren werden. Ins Innere des Parks gelangen Besucher mit einem der vielen Pendelbusse, die regelmäßig von Mai bis September die Parkstraße befahren. Bis zu bestimmten Zeltplätzen/Stellplätzen darf auch mit einem Wohnmobil gefahren werden. Die Vegetation im Park besteht in den niedrigeren Regionen aus Mischwald, in mittleren Höhenlagen aus Tundra und in den Höhenlagen aus Gletschern und Fels mit wenig Vegetation. Im Sommer können Grizzlybären, Elche (Moose), Karibus und Wölfe beobachtet werden. An den Berghängen, insbesondere am Polychrome Pass, kann man Dall-Schafe aus nächster Nähe sehen.

Der erste und letzte Tag im Park waren durch Sonne und Fernsicht einzigartig, die restlichen Tage allesamt regnerisch und bedeckt. Wir haben einen Platz im Teklanika-Camp reserviert und nutzen die Pendelbusse voll aus. Gleich am ersten Tag sehen wir 6 Grizzlybären. Am Polychrom Overlook ist die Parkstrasse nach einem Erdrutsch seit 2021 nicht weiter passierbar, wir laufen um Flußufer Richtung des abgerutschten Hanges und treffen glatt auf eine Bärin mit 2 Jungen, spannend. Jeden Tag sehen wir Dall-Sheeps, sind sind momentan ortsständig anzutreffen. Wir lassen uns vom Pendelbus an verschiedenen Stellen absetzen und nach kleinen Wanderungen wieder mitnehmen, schade nur, dass das Wetter nur bedingt mitgespielt hat.  Am Abschlusstag wider Grizzly, Elche und Caribous zu sehen. Trotz des Dauerregens ist vom Park ein sehr positiver Eindruck geblieben. 

In Healy halten wir bei der 49th State Brewing. Hier steht der Kulissenbus des Filmes „Into the Wild“, das Original stand am Stampede-Trail am Teklanika-River im Denali NP. Er wurde entfernt, nachdem zunehmend Menschen von dort bzw.. auf dem Weg dorthin gerettet werden mussten und steht nun im Museum in Fairbanks. Das Pup punktet mit leckerem Essen und sehr gutem Bier. Echt kreative Sorten finden sich, u.a. mit Austern gebraut.

Wir schlagen einen Haken und fahren via Denali und Richardsen Hwy nach Fairbanks. Die Straße verläuft entlang des Südhangs der Alaska Range und führt durch weitgehend unberührte, menschenleere Gebirgslandschaft, die von Gletschern geformt wurde. Moränen, Kamen, Toteis und Ose sind von der Straße aus zu sehen. Sie durchquert in ihrem Verlauf die Einzugsgebiete der Flüsse Copper, Tanana und Susitna. Landschaftlich sehr lohnende Fahrt mit schönen Ausblicken auf die Alaska Range mit verschiedenen Gletschern und weite Tundra. Über North Pole mit dem Santa Claus House geht’s nach Fairbanks.

🇬🇧 We drive along Cook Inlet to our southernmost point in Alaska: Homer Spit. 

Another place that is entirely devoted to seasonal fishing. At Carmen’s Gelato, we find the best ice cream we’ve had so far on the American continent and really very good coffee. On the spit, which is essentially the terminal moraine of an ice age glacier, there are charming wooden cottages (shops, travel agencies, and restaurants). The Salty Dawg Saloon is unique, with $1 bills pinned to the wall bearing the names of the donors. It is an institution, a legend! You haven’t been to Homer if you haven’t been to the Salty Dawg! 

Unfortunately, the boat tour doesn’t work out, so we drive along Kachemak Bay as far east as the road goes and, thanks to Heidi B.’s recommendation, gain access to the Kilcher Clan, visit the family’s homestead, and gain interesting insights into the hard life of the homesteaders and the significance of this pioneer family for Alaska. We now head north via Skyline Drive and Old Sterling Highway, with Denali National Park firmly booked. 

A short detour to the westernmost point of the continental road network is a must: Anchor Point Beach. 

This time, there is no one we know at the beautiful beach spot near Whiskey Gulch, and we already visited Ninilchik with its Orthodox church extensively on the way down. Our beautiful spot at Engineer Lake is full of Pan-American travelers from Argentina with four RVs. The Trails Lake Hatchery is closed to visitors again today, and the salmon in the river are not showing any particular activity. We stop and visit the Alaska Wildlife Center – essentially a rescue center for orphaned young animals – at the end of Turnagain Arm. It is a beautiful animal park with most of the animals you would want to see in Alaska: musk oxen, bison, black and grizzly bears, moose, caribou, wapiti, porcupines, and many more.

Girdwood surprises us with a quaint pub called Chair 5; we have ended up in a ski resort with lots of chair lifts. Bird Point and later Beluga Point shine with the absence of white whales; we are simply out of luck at these spots.

In Anchorage, we buy a plastic disc at the hardware store (Lowe’s) as stone chip protection for our windshield. The museum has a lot to offer, but it’s all rather superficial; it’s not one of Alaska’s most exciting museums. We’re not impressed by downtown either; it’s not particularly attractive, with lots of fur shops. Here, fur products are still valued and worn as traditional protective and decorative clothing. We ford the Knik River again to reach our island, where we plan to spend the night, but we are joined by a loud reggae party coming from the neighboring RVs. 

After having the windshield shortened a little more, we are able to attach it without any problems. Driving through the Little Susitna River valley up to Hatcher Pass, which is very steep in places, we see that the rain has no effect on our construction. Shortly after the pass summit (1184 m), we stop for the night. The next morning, the sun is shining and conditions are great, so we go for a wonderful walk from the pass summit. We see Mt. Denali without clouds (!) for the first time and follow the Willow Creek valley. 

Denali National Park now covers an area of almost 20,000 km² and was founded on February 26, 1917, as Mount McKinley National Park, named after the mountain at that time. It was renamed Denali National Park on December 2, 1980, by the Alaska National Interest Lands Conservation Act.

Only the first 15 miles of the road are paved and may be driven on by private vehicles. Visitors can reach the interior of the park by one of the many shuttle buses that run regularly on the park road from May to September. RVs are also allowed to drive to certain campsites/parking spaces. The vegetation in the park consists of mixed forest in the lower regions, tundra at medium altitudes, and glaciers and rock with little vegetation at higher altitudes. In summer, grizzly bears, moose, caribou, and wolves can be observed. Dall sheep can be seen up close on the mountain slopes, especially at Polychrome Pass.

The first and last days in the park were unique with sunshine and distant views, while the rest of the days were rainy and overcast. We reserved a spot at Teklanika Camp and made full use of the shuttle buses. On the very first day, we saw six grizzly bears. At Polychrome Overlook, the park road has been impassable since 2021 due to a landslide, so we walked along the riverbank toward the landslide and came across a bear with two cubs – exciting! Every day we see Dall sheep, which are currently resident in the area. We let the shuttle bus drop us off at various places and pick us up again after short hikes. It’s just a shame that the weather wasn’t very cooperative. On the last day, we see grizzlies, moose, and caribou again. Despite the constant rain, we have a very positive impression of the park. 

In Healy, we stop at 49th State Brewing. This is where the bus from the movie „Into the Wild“ is located. The original bus was on Stampede Trail by the Teklanika River in Denali National Park. It was removed after more and more people had to be rescued from there or on the way there, and now it’s in a museum in Fairbanks. The pub scores points with delicious food and very good beer. There are some really creative varieties, including beer brewed with oysters.

We take a detour and drive via Denali and Richardsen Highway to Fairbanks. The road runs along the southern slope of the Alaska Range and leads through largely untouched, deserted mountain landscape that was formed by glaciers. Moraines, kamens, dead ice, and ose can be seen from the road. It crosses the Copper, Tanana, and Susitna river basins. The drive is very scenic, with beautiful views of the Alaska Range with various glaciers and vast tundra. Via North Pole with the Santa Claus House, we head to Fairbanks.

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