24. Februar 2025

🇩🇪    Little Big Horn, Prairie und zurück nach Alberta (Kanada)

Es ist Ende September und wir gestehen uns endgültig ein, mit dem Yellowstone NP wird es dieses Jahr nichts. Wegen der drohenden Überhitzung unseres Motors beschließen wir, die Berge zu meiden und den Bogen zurück nach Kanada durchs flache Land zu schlagen. Fast schon etwas wehmütig verlassen wir unseren inzwischen lieb gewonnenen Custer State Park Richtung Devils Tower, nutzen aber die vertrauten Geschäfte in Custer zu einem ausgiebigen Weihnachtsgeschenke Einkauf (u.a. viele gelbe Cowboy-Handschuhe aus Hirschleder, diverse Schmucksteine, Pullover und vieles mehr). Das Fahren mit voller Heizung und Gebläse wird zur Routine, wir wünschen uns niedrige Temperaturen. Unser 3. US-Bundesstaat mit dem Homey: Wyoming. Erster Stopp wird das Devils-Tower Monument.

Der Devils Tower selbst besteht in Gänze aus dem alkalischen Vulkangestein Phonolith. Er ist deutlich jünger als das umliegende Sedimentgestein und entstand vor etwa 50 Millionen Jahren im Eozän. … Nachdem sich Magma in den mesozoischen Sedimenten Platz geschaffen hatte und dort verweilte, kühlte es ab und erstarrte zu Gestein. Durch die Volumenabnahme während des Erstarrungsprozesses bildete sich ein sehr regelmäßiges Muster aus Schrumpfungsklüften, die das Gestein in Säulen (Lavasäulen) teilten. Diese Säulen sind im Querschnitt überwiegend sechseckig. Es kommen aber auch Säulen mit fünf- und viereckigem Querschnitt vor. Ob ein Teil dieses Magmas jemals die Erdoberfläche erreichte oder wie nah es ihr kam, ist ungeklärt. Daher kann nicht beantwortet werden, ob es sich beim Devils Tower um einen „Neck“ handelt, also einen Pfropfen im Schlot eines Vulkans, oder ob ein Lakkolith vorliegt, der in größerer Entfernung zur Erdoberfläche erstarrte. Dass in der weiten Umgebung keinerlei Spuren auf oberirdischen Vulkanismus hindeuten, spricht für die Lakkolith-Hypothese. Vulkanische Aschen sowie Lavaströme und andere Hinweise könnten aber durch zwischenzeitliche Erosion heute schlicht nicht mehr vorhanden sein. Etwa fünf Kilometer nordwestlich des Towers liegen die Missouri Buttes, eine Gruppe wesentlich kleinerer vulkanischer Härtlinge aus Trachyt und Phonolith, die mit etwa 50 Millionen Jahren ähnlich alt sind wie der Devils Tower. Sowohl die Missouri Buttes als auch der Devils Tower sind jedoch hinsichtlich ihrer Grundfläche winzig im Vergleich zu den Vulkanitkomplexen in den Bear Lodge Mountains und den eigentlichen Black Hills weiter im Südosten. Im weiteren Verlauf des Känozoikums wurden paläogene und spätkreidezeitliche Sedimente großflächig in der Black-Hills-Region abgetragen (Denudation). Da der Devils Tower aus deutlich erosionsresistenterem Gestein besteht, als die ihn umgebenden und vermutlich ursprünglich überdeckenden Schichten, wurde er aus der Umgebung herauspräpariert und zu seiner heutigen Gestalt geformt. Er überragt sein unmittelbares Umland heute um etwa 265 m und das Bett des Belle Fourche Rivers um etwa 385 m. Sein höchster Punkt liegt auf 1559 m über Meereshöhe. Der Stumpf ist von Schutthalden umgeben, die aus Phonolithbruchstücken und brekziiertem Umgebungsgestein bestehen.

Die auffallende Form des Berges macht den Devils Tower zu einem Gegenstand der First Nations Mythologie. Die Kiowa nennen den Devils Tower „Tso-aa“ (engl. Tree Rock, „Baumfels“, wahrscheinlich weil er aufragt wie ein Baum). Ihrer Sage nach entstand der Berg, als ihre Vorfahren in dieser Gegend ein Dorf errichteten. Eines Tages spielten sieben kleine Mädchen in einiger Entfernung zum Dorf. Sie wurden von mehreren Bären entdeckt und die Mädchen eilten zum Dorf. Die Bären jedoch erreichten die Mädchen weit vor dem Dorf. In ihrer Not kletterten die Mädchen auf einen kleinen Felsbrocken. Sie flehten den Stein an: „Fels, habe Mitleid mit uns, Fels rette uns“. Der Fels erhörte die Mädchen und fing an in die Höhe zu wachsen. Die Bären sprangen den Felsen in ihrer Wut an, brachen riesige Felsbrocken aus ihm heraus und kratzten mit ihren Krallen tiefe Rillen und Spalten in den Felsen, jedoch konnten sie die Mädchen nicht erreichen. Der Fels wuchs und wuchs bis in den Himmel hinein. Die Mädchen sind noch immer im Himmel, als sieben kleine Sterne am Firmament: die Plejaden. Die Lakota und Dakota aus der Familie der Sioux bringen den Devils Tower mit White Buffalo Woman in Verbindung. Sie soll ihnen an diesem Ort die Heilige Pfeife und die Sieben Riten der Völker übergeben haben. Die Pfeife soll bis heute in einer geheimen Höhle auf der Südseite des Berges liegen. Für die Cheyenne ist der Devils Tower der Ort, an dem ihr legendärer Held Sweet Medizine die vier heiligen Pfeile in einer geheimen Höhle auf der Nordseite des Berges hinterlegt hat. Er sei auch am Berg gestorben, weshalb die Cheyenne ihn hier in Zeremonien ehren. [Wikipedia]

Der Devils-Tower beeindruckt uns sehr, ähnliche Lavasäulen sahen wir schon in Island und im Hoggar Gebirge, aber sicherlich nicht einen so herausragenden Block in der Landschaft. Auf verschiedenen Routen umrunden wir den Berg zu Fuß, erstmal etwas weiter weg und beim zweiten Mal quasi direkt an der Basis, die Kamera nahezu im Dauereinsatz und doch geben die Bilder nur einen ungefähren Eindruck des Mysteriums [Aufbau, Symmetrie und Lage] wieder. Überall in Ästen sind Geschenkgaben, Fürbitten und Danksagungen der First Nation People zu sehen. Natürlich verlassen wir die Pfade nicht („The Tower is held sacred by many American Indians and highly regarded by other peoples. Respect this place by staying on the trails!“). Ähnlich spektakulär unser Übernachtungsplatz etwas nördlich (BLM-Land), den wir Dank iOverlander gefunden haben. Und plötzlich haben wir Nachtfrost, nach tags zuvor noch 34°, das Autofahren wird ohne Heizung und Gebläse auf einmal richtig gemütlich. Die „Missouri Buttes“ bleiben für uns leider trotzdem mit dem Iveco unanfahrbar, fordert die im Bau befindliche Straße unseren Motor doch zu sehr und ein vorbeifahrender Ranch-Mitarbeiter sagt, die Wege zum NP seien alle privat und durch Schlösser gesichert, eine Rundfahrt mit dem Wagen sei nicht möglich. So fahren wir weiter zum „Little Big Horn Battlefield“, durch die anhaltenden Waldbrände kommen wir etwas mehr aus süd-östlicher Richtung (Rt 212), die Flammen und vor allem den Rauch sehen wir in der Ferne deutlich. Unser 4. US-Bundesstaat mit dem Homey: Montana

Das Little Bighorn Battlefield National Monument ist eine Gedenkstätte vom Typ eines National Monuments im Süden des US-Bundesstaates Montana. Sie erinnert an die Schlacht am Little Big Horn, in der am 25. Juni 1876 das 7. US-Kavallieregiment unter George A. Custer von Indianern der Lakota-Sioux, Arapaho und Cheyenne unter ihren Führern Sitting Bull und Crazy Horse am Little Bighorn River vernichtend geschlagen wurde.

Die Gedenkstätte am Ort der Schlacht wurde bereits 1879 als National Cemetery(Nationalfriedhof) gewidmet, wurde 1946 zum National Monument und bekam 1991 ihren heutigen Namen. Sie liegt in dem Reservat der Crowe-Indianer, zusammen mit dem Reno-Benteen Battlefield Memorial, das an das letzte Gefecht der Schlacht am Abend erinnert.

Das 7. US-Kavallerie-Regiment verlor während der Kämpfe zwischen dem 25./26. Juni 1876 am Little Bighorn insgesamt 14 Offiziere, einen Assistenzarzt, 247 Soldaten, fünf Zivilisten und drei Arikare-Scouts, 52 Soldaten wurden verwundet. Fünf Indianerscouts galten als vermisst.

  • Oberstleutnant Custers Bataillon: 204 Tote, Offiziere, Soldaten, zwei Kundschafter und der Journalist Mark Kellog.
  • Major Renos Bataillon: 44 Tote, Offiziere, Soldaten und Kundschafter.
  • Hauptmann Benteens Bataillon: 11 tote Soldaten und 22 Verwundete.
  • Hauptmann McDougalls Kompanie: 5 tote Soldaten und 7 Verwundete.

Die Toten wurden rasch vor Ort beerdigt, die Schwerverwundeten wurden auf von Maultieren getragenen improvisierten Tragbahren zu dem in der Nähe ankernden Versorgungsschiff Far West gebracht, das am Zusammenfluss von Little Bighorn mit dem Bighorn River vor Anker lag und dann ins Lazarett nach Fort Abraham Lincoln abtransportiert.

Als gesichert gilt, dass auf dem Schlachtfeld erheblich weniger Indianer gefallen waren als US-Soldaten; wie viele von ihnen später noch ihren Verwundungen erlagen und über ihre tatsächlichen Verluste herrscht bis heute kein tragfähiger Konsens. Die Angaben über getötete Krieger reichen von lediglich 36 bis zu 200 Kriegern. Vielfach werden die niedrigsten indianischen Verlustangaben aufgegriffen und etwa 40 tote und etwa 80 verwundete Krieger angenommen. Hinzu kommen die etwa zehn wehrlosen Frauen und Kinder, die Renos Angriff zum Opfer fielen. Obwohl die Verluste der Prärie-Indianer im Vergleich zu denen der Weißen somit relativ niedrig erscheinen, stellten diese, deren Völker meist nur wenige Tausend Menschen zählten, durchaus enorme Verluste dar, die sie im Gegensatz zu den Streitkräften der USA nicht mehr ersetzen konnten.

Zusammengefasst handelte es sich bei diesem Gefecht lediglich um ein Vorhutgeplänkel, ausgetragen von allenfalls 2500 Kombattanten, das auf den weiteren Verlauf der Strafexpedition keine nennenswerten militärischen Auswirkungen hatte. In vermutlich weniger als einer Stunde hatten die Indigenen diesen Kampf in den Hügeln für sich entschieden, aber dabei wohl selbst empfindliche Verluste erlitten. Die Verantwortung für das Desaster vom 25. Juni 1876 ist – laut dem Bericht General Terrys – ausschließlich Custer zuzuschreiben. Er hatte ohne vorherige sorgfältige Aufklärung seine Streitmacht aufgesplittert und zu weit auseinandergezogen, sodass eine Flankendeckung und rasche gegenseitige Unterstützung der Bataillone nicht mehr gegeben war. Seine Risikofreude und Neigung zu Spontanentscheidungen, die im Sezessionskrieg seine große Stärke als Reiterführer gewesen war, kosteten ihn am Little Bighorn das Leben. Auch Archäologen konnten den Ablauf der Schlacht rekonstruieren und bestätigten Custers schwere strategische Fehler.

Die Schlacht am Little Bighorn River war die größte militärische Niederlage der US Army in den Indianerkriegen. Die Erinnerung war über rund ein Jahrhundert weitgehend von der militärischen Sicht geprägt. Die erste Gedenkstätte war ein Nationalfriedhof, der bereits 1879 errichtet wurde. 1886 wurde er in National Cemetery of Custer’s Battlefield Reservation umbenannt, und dort wurden auch Gefallene aus anderen Kriegen beigesetzt. Custers Leichnam liegt nicht hier, er wurde schon 1877 auf den Ehrenfriedhof der United States Military Academy in West Point überführt. Der etwa fünf Kilometer entfernte Ort des letzten Gefechtes von Reno und Benteen wurde 1926 als Reno-Benteen Battlefield in die Gedenkstätte integriert. 

Im Dezember 1991 benannte Präsident George H. W. Bush die Gedenkstätte in ihren heutigen Namen Little Bighorn Battlefield National Monument um und ordnete an, dass künftig in gleichem Maße auch der indianischen Opfer gedacht werden und deren Rolle und Kultur stärker gewürdigt werden solle. Dazu wurde in den folgenden Jahren das Indian Memorial errichtet, ein Denkmal mit drei Drahtgitterfiguren, die an die drei beteiligten Völker Sioux, Arapaho und Cheyenne erinnern. [nach Wikipedia]

Das Little Big Horn Battlefield NM beeindruckt uns durch seine Weitläufigkeit und die im Gelände verstreuten weißen Gedenkkreuze, wie wir sie von anderen Ehrenfriedhöfen der Amerikaner – wie zum Beispiel in der Normandie (Colville sur Mer) – kennen. Sie lassen den Verlauf der Schlacht bzw. des Desasters deutlich nachvollziehen. Es finden sich nur sehr wenige rote Gedenkkreuze (Mahnmal für gefallene Indianer), was auch dem Umstand geschuldet ist, dass die Indianer ihre gefallenen Krieger vom Schlachtfeld mitgenommen und separat beerdigt haben. Zumindest sorgt das Indian Memorial für einen gewissen Ausgleich. Ein Exkurs über das erfahrene Unrecht, welches die First Nations People erfahren mussten, würde den Rahmen dieses Berichtes bei weitem sprengen. Jedenfalls blieben wir bis zum Schließen der Anlage und versuchten Wirklichkeit und unsere Bilder aus diversen Filmen miteinander zu verweben und neu zu justieren. In der Folge bin ich beschäftigt, die neusten Erkenntnisse aus den archäologischen Forschungen zu lesen und so die Einrücke noch umfassender zu vertiefen.

Leider ein negativer Schlusspunkt des Tages: Wir wurden betrogen/bestohlen, am Amazon Pick-up-Point in Billings bekommen wir zwar die „wertlosen“ Päckchen ausgehändigt, nicht jedoch das gelieferte IPhone (wurde angeblich bereits von einem A. Smith abgeholt – nur leider kannte diesen niemand. Die Kostenerstattung war dann noch eine wochenfüllende Aktion, letztlich Dank „Revolut“ und der „DeepL“-Übersetzungen blieb es beim Ärger ohne finanziellen Verlust. Tatsächlich gelernt haben wir: in jedem Fall ist es sinnvoll, ein Polizeiprotokoll anfertigen zu lassen. Den Abend verbringen wir im Canyon Creek Brewing Harvest Host in geselliger Runde von „Locals“ rund um eine der Veranda -Feuerstellen, die Nacht auf dem Parkplatz davor.

Great Falls wartet auf uns, ein wichtiger Etappenpunkt auf der „Lewis & Clark – Reise“ 1805 und damals per Kanu eine unglaubliche Schinderei. Heute sieht man von den Wasserfällen wegen der Staudämme wenig, plastischen Anschauungsunterricht bekommen wir im „Lewis & Clark Heritage Center“. Die ursprünglichen 5 Wasserfälle innerhalb von 18 Meilen zwangen zu einer kräftezehrenden und langen Portage (auch diese Reise verfolgen wir lesend in den Aufzeichnungen der Expeditionstagebücher, nachdem wir in North Dakota zum ersten Mal von dieser Entdeckungstour gehört hatten – es ist spannend, was man unterwegs doch so alles lernen kann!). Heute Morgen wurden wir mit der Nachricht geweckt, dass einer meiner ältesten Schulkameraden und guter Freund der Familie unheilbar an Darmkrebs erkrankt ist, ob wir ihn nochmals treffen können ist ungewiss. Die Übernachtung ist mitten im Montana Missile Field, der kalte Krieg läßt grüßen und entsprechende Filmsequenzen bedienen das Kopfkino. 

Morgens wieder Minusgrade und wieder kein Gasfluss, d.h. keine heiße Dusche und – schlimmer – kein Tee. Also Fahrt in die Sonne, Kanada entgegen auf dem HYW 15, Frühstücken erst nach Auftauen des Gasventils.

Der größere Grenzübergang macht die Einreise leichter, dafür stehen wir im Stau vor der Grenze. Nach einer Stunde zähen Wartens bzw. Vorwärtskriechens sind wir völlig unkompliziert zurück in Kanada.Die Landschaft gefällt uns sehr gut, den stetigen Wind bräuchten wir nicht, gehört aber in den „Plaines“ wohl dazu, zuletzt haben wir uns in einen Canyon zum Übernachten verkrochen, es war mal wieder eine „Red Flag“-Windwarnung ausgesprochen. Für uns lief es glimpflich ab, wenngleich am nächsten Tag der ungewöhnlich heftige Sturm und seine Folgen das Gesprächsthema waren.

Erstes Ziel in Alberta gleich hinter der Grenze ist der „Writing-on-Stone –[Áísínai‘pi-] PP“, der einerseits mit Petroglyphen in der Badlands-artigen Landschaft aufwartet und andererseits mit einem historischen Posten der North-West Mounted Police, der den Whisky-Schmuggel entlang der Canyons unterbinden sollte. Super schöner Scenic-Drive im abendlichen Licht ohne Sichtungen von Rattle- oder Bullsnakes, die sich auf dem Weg zum Winterquartier befinden sollen. Am nächsten Tag bei tollem Herbstwetter erkunden wir den Park ausführlicher. Bei der „Guided Tour“ sind wir die einzigen Gäste. Der Guide ist ein „Blackfoot“ – ehemals gutverdienender Manager, nun nach Burnout Führer im Park – der die Geschichten der Landschaft und des Parks anschaulich erklärt. Er ist ein Häuptling seines Stammes, am nächsten Morgen zeigt er uns noch seinen imposanten Kopfschmuck und erzählt leidenschaftlich von dessen Entstehung und seiner Stellung und der seines Sohnes, der im Stammesgefüge ein noch hochrangiger Häuptling ist.Super interessant und sehr spannend, v.a. wie kommt man an Adlerfedern in der heutigen Zeit?!

Plaines, Ölförderpumpen, horizontweite Felder und schließlich kan. Badlands und der Dinosaurier PP. Wir folgen dem Red Deer River, passieren Drumheller (das Tyrell-Museum besuchen wir später) und Stettler auf dem Weg zum Treffpunkt mit der Großfamilie mütterlicherseits, die mittlerweile zu unserer Überraschung alle rund um Edmonton leben und nicht mehr in Red Deer (… wir hatten natürlich den Rückflug zum Winterbreak schon von Calgary gebucht …). Wir sind allerherzlichst und fürstlich empfangen und völlig verwöhnt worden (ganz lieben Dank nochmals an dieser Stelle🙏). Sogar wurde „extra zur Begrüßung“ die Aurora borealis entfacht, völlig unerwartet und sehr spektakulär, auch durften wir unseren ersten Truthahn anlässlich Erntedank genießen 👏🥰🤩.

Die Zeit bis zum Rückflug nutzen wir zum Besuch des Dry Island Buffalo Jump-PP, besuchen in Drumheller das überaus sehenswerte Tyrrell-Museum mit seiner unerreichten prächtigen Sammlung an Dinosauriern, sehen endlich am Viewpoint zum Horse Cañon nach geduldigem Ausharren in Wind und Kälte und systematischem Durchmustern des Abendhimmel mittels IPhone (!) den bislang vergeblich gesuchten Kometen Tsuchinshan-Atlas und kommen über Big Valley zurück zum Elk-Island NP östlich von Edmonton. Zwar ist der Ganzjahres-Campingplatz wegen Umbaus geschlossen, aber mittels Hilfe der Park-Security findet sich eine unproblematische Lösung dieses Problems. Spannende Gamedrives zeigen v.a. Biber und Wapiti-Hirsche neben den Bisons. Das auffälligste Geräusch ist das Tuten der Wapitis, die produzieren hohe, fanfarenartige Klänge, die sogar nicht zu ihrer Körpergröße passen wollen. Es klingt wie das Solo einer Freejazz-Klarinette, ist aber der pfeifende Signalruf der nordamerikanischen Variante eines Rothirsches. Tatsächlich besteht aber der Ruf aus einem Doppelklang, deren Frequenzen sich völlig unabhängig voneinander entwickeln. Wenn man das hohe Pfeifen aus den Rufen ausfiltert, bleibt nur das tiefe Rothirschröhren übrig. Das klingt ganz normal für ein Tier dieser Größe. Das tiefe Röhren dient wie bei anderen Hirschen als Signal der Körpergröße. Allerdings ist es nicht so laut und nur im näheren Umfeld der Tiere zu hören. Mit ihrer durchdringenden Fanfare könnten die Wapitis wiederum in den weiten Landschaften Nordamerikas sich auch über größere Distanzen Gehör verschaffen.

Zunehmende Kälte und Schneeregen mit den daraus resultierenden bekannten Problemen des Gasflusses zwingen uns, die Farm unseres Großcousins früher als geplant aufzusuchen. Auch hier erwartet uns ein herzliches Willkommen und ein Empfangen mit offenen Armen (ganz vielen lieben Dank 🥰). 

Wir machen unseren Homey winterfest (🥶🌨️❄️ hoffentlich), verabschieden uns von der sehr liebgewonnenen Großfamilie und fahren mit dem Mietwagen nach Calgary zum/in den Winterbreak (See you again 2025)…

27.10.2025 Tachostand 42.932 km
2024 auf dem nordamerikanischen Kontinent 21.138 km gefahren, in Kanada 17.878 km und in USA 3.260 km.

 

🇬🇧   Little Big Horn, Prairie and back to Alberta (Canada)

 

It’s the end of September and we finally admit to ourselves that Yellowstone NP is not going to happen this year. Due to the threat of our engine overheating, we decide to avoid the mountains and make our way back to Canada through the flat country. Almost wistfully, we leave our now beloved Custer State Park in the direction of Devils Tower, but use the familiar stores in Custer for extensive Christmas gift shopping (including lots of yellow cowboy gloves made of deerskin, various gemstones, sweaters and much more). Driving with full heating and fan becomes routine, we wish for low temperatures. Our 3rd US state with the Homey: Wyoming. Our first stop is the Devils Tower Monument.

The Devils Tower itself consists entirely of the alkaline volcanic rock phonolite. It is significantly younger than the surrounding sedimentary rock and was formed around 50 million years ago in the Eocene. … After magma had made room in the Mesozoic sediments and remained there, it cooled and solidified into rock. Due to the decrease in volume during the solidification process, a very regular pattern of shrinkage fissures formed, which divided the rock into columns (lava columns). These columns are predominantly hexagonal in cross-section. However, there are also columns with pentagonal and quadrangular cross-sections. Whether some of this magma ever reached the earth’s surface or how close it came to it is unclear. It is therefore not possible to say whether Devils Tower is a „neck“, i.e. a plug in the vent of a volcano, or whether it is a laccolith that solidified at a greater distance from the earth’s surface. The fact that there are no traces of above-ground volcanism in the surrounding area speaks in favor of the laccolite hypothesis. However, volcanic ash, lava flows and other evidence could simply no longer be present today due to erosion in the meantime. About five kilometers northwest of the tower are the Missouri Buttes, a group of much smaller volcanic hard rocks made of trachyte and phonolite, which are about 50 million years old, similar in age to Devils Tower. However, both the Missouri Buttes and Devils Tower are tiny in terms of their footprint compared to the volcanic complexes in the Bear Lodge Mountains and the Black Hills proper further to the southeast. In the further course of the Cenozoic, Paleogene and Late Cretaceous sediments were extensively eroded in the Black Hills region (denudation). As the Devils Tower consists of significantly more erosion-resistant rock than the surrounding and presumably originally overlying layers, it was carved out of its surroundings and shaped into its present form. Today it towers about 265 m above its immediate surroundings and about 385 m above the bed of the Belle Fourche River. Its highest point is 1559 m above sea level. The stump is surrounded by scree consisting of phonolite fragments and brecciated surrounding rock.

The striking shape of the mountain makes Devils Tower an object of First Nations mythology. The Kiowa call Devils Tower „Tso-aa“ (Tree Rock, probably because it towers like a tree). According to their legend, the mountain was created when their ancestors built a village in the area. One day, seven little girls were playing some distance from the village. They were spotted by several bears and the girls rushed to the village. However, the bears reached the girls well before the village. In their distress, the girls climbed onto a small boulder. They begged the rock: „Rock, have pity on us, rock save us“. The rock heard the girls and began to grow upwards. The bears jumped at the rock in their rage, broke huge boulders out of it and scratched deep grooves and crevices in the rock with their claws, but they could not reach the girls. The rock grew and grew into the sky. The girls are still in the sky, as seven little stars in the firmament: the Pleiades. The Lakota and Dakota from the Sioux family associate Devils Tower with White Buffalo Woman. She is said to have given them the sacred pipe and the Seven Rites of the Nations at this place. The pipe is said to still lie in a secret cave on the south side of the mountain. For the Cheyenne, Devils Tower is the place where their legendary hero Sweet Medizine deposited the four sacred arrows in a secret cave on the north side of the mountain. He is also said to have died on the mountain, which is why the Cheyenne honor him here in ceremonies. [Wikipedia]

We are very impressed by the Devils Tower; we have already seen similar lava columns in Iceland and in the Hoggar Mountains, but certainly not such a prominent block in the landscape. We circle the mountain on foot on various routes, first a little further away and the second time almost directly at the base, the camera almost constantly in use and yet the pictures only give an approximate impression of the mystery [structure, symmetry and position]. Gifts, intercessions and thanks from the First Nation people can be seen everywhere in branches. Of course, we don’t leave the paths („The Tower is held sacred by many American Indians and highly regarded by other peoples. Respect this place by staying on the trails!“). Our overnight spot a little to the north (BLM land), which we found thanks to iOverlander, was similarly spectacular. And suddenly we have night frost, after 34° the day before, driving suddenly becomes really cozy without heating and fans. Unfortunately, the „Missouri Buttes“ are still inaccessible for us in the Iveco, as the road under construction is too demanding on our engine and a ranch employee driving past says that the roads to the NP are all private and secured by locks, so a round trip in the car is not possible. So we drive on to the „Little Big Horn Battlefield“, due to the ongoing forest fires we come a little more from a south-easterly direction (Rt 212), we can clearly see the flames and especially the smoke in the distance. Our 4th US state with the Homey: Montana

The Little Bighorn Battlefield National Monument is a national monument-type memorial in the south of the US state of Montana. It commemorates the Battle of Little Big Horn, in which the 7th US Cavalry Regiment under George A. Custer was crushed by Lakota Sioux, Arapaho and Cheyenne Indians under their leaders Sitting Bull and Crazy Horse at the Little Bighorn River on June 25, 1876.

The memorial at the site of the battle was dedicated as a National Cemetery in 1879, became a National Monument in 1946 and was given its current name in 1991. It is located on the Crowe Indian Reservation, along with the Reno-Benteen Battlefield Memorial, which commemorates the final engagement of the battle that evening.

The 7th US Cavalry Regiment lost a total of 14 officers, an assistant surgeon, 247 soldiers, five civilians and three Arikare scouts during the fighting at Little Bighorn between June 25-26, 1876, and 52 soldiers were wounded. Five Indian scouts were considered missing.

Lt. Col. Custer’s battalion: 204 dead, officers, soldiers, two scouts and the journalist Mark Kellog. Major Reno’s battalion: 44 dead, officers, soldiers and scouts. Captain Benteen’s battalion: 11 dead soldiers and 22 wounded. Captain McDougall’s company: 5 dead soldiers and 7 wounded.

The dead were quickly buried on site, the severely wounded were taken on improvised stretchers carried by mules to the nearby supply ship Far West, which was anchored at the confluence of the Little Bighorn and the Bighorn River, and then transported to the hospital at Fort Abraham Lincoln.

It is certain that considerably fewer Indians were killed on the battlefield than US soldiers; how many of them later succumbed to their wounds and about their actual losses is still not a viable consensus today. The number of warriors killed ranges from just 36 to 200. In many cases, the lowest Indian casualty figures are used and around 40 dead and 80 wounded warriors are assumed. Added to this are the ten or so defenceless women and children who fell victim to Reno’s attack. Although the losses of the Plains Indians thus appear relatively low compared to those of the whites, the latter, whose peoples usually numbered only a few thousand people, certainly suffered enormous losses which, unlike the armed forces of the USA, they could no longer replace.

In summary, this battle was merely a vanguard skirmish, fought by no more than 2,500 combatants, which had no significant military impact on the further course of the punitive expedition. In probably less than an hour, the indigenous people had won this battle in the hills, but probably suffered heavy losses themselves in the process. According to General Terry’s report, the responsibility for the disaster of June 25, 1876 can be attributed solely to Custer. He had split up his force without careful reconnaissance and spread it too far apart, so that flank cover and rapid mutual support of the battalions was no longer possible. His willingness to take risks and his tendency to make spontaneous decisions, which had been his great strength as a cavalry leader in the War of Secession, cost him his life at Little Bighorn. Archaeologists were also able to reconstruct the course of the battle and confirmed Custer’s serious strategic errors.

The Battle of the Little Bighorn River was the greatest military defeat of the US Army in the Indian Wars. For about a century, memory was largely shaped by the military perspective. The first memorial was a national cemetery, which was established in 1879. In 1886, it was renamed the National Cemetery of Custer’s Battlefield Reservation, and casualties from other wars were also buried there. Custer’s body does not lie here; he was transferred to the United States Military Academy Cemetery of Honor at West Point in 1877. The site of the last battle of Reno and Benteen, about five kilometers away, was integrated into the memorial as Reno-Benteen Battlefield in 1926.

In December 1991, President George H. W. Bush renamed the memorial to its current name Little Bighorn Battlefield National Monument and ordered that in future the Native American victims should also be commemorated to the same extent and that their role and culture should be given greater recognition. To this end, the Indian Memorial was erected in the following years, a monument with three wire-frame figures commemorating the three peoples involved: Sioux, Arapaho and Cheyenne. [according to Wikipedia]

THe Little Big Horn Battlefield NM impresses us with its vastness and the white memorial crosses scattered around the site, as we know them from other American cemeteries of honor – for example in Normandy (Colville sur Mer). They clearly show the course of the battle and the disaster. There are only very few red memorial crosses (memorial for fallen Indians), which is also due to the fact that the Indians took their fallen warriors from the battlefield and buried them separately. At least the Indian Memorial provides some compensation. A digression about the injustice experienced by the First Nations people would go far beyond the scope of this report. In any case, we stayed until the site closed and tried to interweave reality and our images from various films and readjust them. I am now busy reading the latest findings from archaeological research in order to deepen my impressions even further.

Unfortunately, the day ended on a negative note: we were cheated/robbed at the Amazon pick-up point in Billings, where we were handed the “worthless” parcels but not the delivered iPhone (which had supposedly already been collected by an A. Smith – but unfortunately nobody knew him. Reimbursing the costs then took weeks, but thanks to “Revolut” and the “DeepL” translations, there was no financial loss. What we have actually learned is that it always makes sense to have a police report drawn up. We spend the evening at the Canyon Creek Brewing Harvest Host in a convivial group of “locals” around one of the veranda fireplaces, the night in the parking lot in front of it.

Great Falls awaits us, an important stop on the “Lewis & Clark Journey” in 1805 and an unbelievable slog by canoe back then. Today you can see little of the waterfalls because of the dams, but we get a vivid visual lesson in the “Lewis & Clark Heritage Center”. The original 5 waterfalls within 18 miles forced us to make an exhausting and long portage (we also follow this journey by reading the expedition diaries after hearing about this discovery tour for the first time in North Dakota – it’s exciting what you can learn along the way!) This morning we were woken up with the news that one of my oldest schoolmates and good friend of the family is terminally ill with bowel cancer, it is uncertain whether we will be able to meet him again. The overnight stay is in the middle of the Montana Missile Field, the cold war sends its regards and corresponding film sequences serve the cinema in our heads. 

In the morning, temperatures below zero again and no gas flow, which means no hot shower and – worse – no tea. So we drive into the sun, towards Canada on the HYW 15, breakfast only after the gas valve has thawed.

The larger border crossing makes it easier to enter the country, but we are stuck in a traffic jam at the border. After an hour of tough waiting and crawling forward, we are back in Canada without any complications.

We like the landscape very much, we don’t need the constant wind, but it’s part and parcel of the “plains”, the last time we hid in a canyon to spend the night, once again there was a “Red Flag” wind warning been issued. It went off without a hitch for us, although the next day the unusually violent storm and its consequences were the topic of conversation. 

The first destination in Alberta just over the border is the „Writing-on-Stone – [Áísínai’pi-] PP“, which features petroglyphs in the Badlands-like landscape and a historical landscape on the one hand and a historic post of the North-West Mounted Police, which was intended to prevent whisky smuggling along the canyons. Super nice scenic drive in the evening light with no sightings of rattle or bullsnakes, which are said to be on their way to their wintering grounds. The next day, with great fall weather, we explore the park in more detail. We are the only guests on the guided tour. The guide is a „Blackfoot“ – formerly a well-paid manager, now a guide in the park after a burnout – who explains the history of the landscape and the park. He is a chief of his tribe. The next morning, he shows us his impressive headdress and tells us passionately and passionately talks about its creation and his position and that of his son, who is an even higher-ranking chief in the tribal structure. Very exciting, especially how do you get eagle feathers in this day and age?

Plains, oil pumps, horizontal fields and finally kan. Badlands and the Dinosaur PP. We follow the Red Deer River, pass Drumheller (we visit the Tyrell Museum later) and Stettler on the way to the meeting point with the extended family on our mother’s side, who, to our surprise, now all live around Edmonton and no longer in Red Deer (… of course we had already booked the flight back to Winterbreak from Calgary …). We are warmly wellcome and were completely pampered (thanks again at this point🙏). The aurora borealis was even lit „especially to welcome us“, completely unexpected and very spectacular, and we were also able to enjoy our first turkey on the occasion of Thanksgiving 👏🥰🤩.

We use the time until our return flight to visit the Dry Island Buffalo Jump PP, visit the Tyrrell Museum in Drumheller, which is well worth seeing with its collection of dinosaurs in Drumheller, finally see at the Horse Cañon viewpoint after patiently enduring the wind and cold and systematically scanning the evening sky using an I Phone (!) we finally spot the hitherto unsuccessfully sought comet Tsuchinshan-Atlas and return via Big Valley back to Elk Island NP east of Edmonton. Although the year-round campground is closed for renovation, but with the help of park security we find an unproblematic solution to this problem. Exciting game drives show mainly beaver and wapiti deer next to the bison. The most conspicuous sound is the tooting of the wapitis, which produce high, fanfare-like sounds that do not even match their body size. It sounds like the solo of a free jazz clarinet, but is actually the whistling signal call of the North American version of a red deer. However, the call actually consists of a double sound whose frequencies develop completely independently of each other. If you filter out the high-pitched whistling from the calls, only the low red deer call remains. This sounds quite normal for an animal of this size. As with other deer, the low-pitched call serves as a signal of body size. However, it is not as loud and can only be heard in the animal’s immediate vicinity. With their penetrating fanfare, wapitis can make themselves heard over long distances in the vast landscapes of North America.

Increasing cold and sleet with the resulting well-known problems of gas flow force us to visit our great cousin’s farm earlier than planned.  Here, too, we are greeted with a warm welcome and open arms (thank you very much 🥰). 

We get our Homey ready for winter (🥶🌨️❄️ hopefully), say goodbye from the very much loved extended family and drive to Calgary in a rental car for the winter break (see you again in 2025)…

27.10.2025 Speedometer reading 42,932 km
2024 Driven 21,138 km on the North American continent, including 17,878 km in Canada and 3,260 km in the USA.

Suche
Beiträge

Weitere
artikel