29. Januar 2025

Heading west über Baden, Lake Superior, Riding Mountain NP bis Saskatchewan 

🇩🇪   Heading west über Baden, Lake Superior, Riding Mountain NP bis Saskatchewan 

Ein strahlender Morgen lässt uns mit dem Homey „promenieren“, 2x cruisen wir die Straße entlang der Niagarafälle auf und ab, eine Sitzbesichtigung deluxe, die herabstürzenden Wassermassen im Sonnenlicht wie fließendes Kristall. Wir müssen uns richtig zur Weiterfahrt zwingen. 

Das Ziel heute ist Baden, wir haben dort auf einer Farm einen Stellplatz über Harvest Host gefunden, unweit von Mannheim, Heidelberg und Bamberg 😉. Frisch gebackenes Brot und Eier haben wir auch gleich mit der Buchung geordert. Auf dem Weg der Botanische Garten in Hamilton ist riesig, unsere gut 3 Stunden reichen bei weitem nicht aus, den Garten zu erkunden. Das Homestay ist klasse, zu unserer Bestellung kaufen wir gleich noch Gemüse und Marmelade. Morgens fahren wir noch auf Empfehlung zur Baden Coffee Company, hier ist der Bär los. Alle parken längs der Straße und stehen geduldig Schlange. Wirklich guter Kaffee – Gabi deckt sich gleich mit Bohnen ein – und für mich zum Frühstück selbstgemachtes Farmer-Eis, lecker. Aber alle Genüße werden getoppt vom St. Jacobs Farmer Market, der mennonitische  Einschlag ist deutlich erkennbar. Konkret bedeutet dies für uns, leckeres und festes Brot, frische Leberwurst, Blutwurst, Gelbwurst und Schnitzel, schöne flachgeklopfte und panierte Schnitzel. Die bislang besten Apple-Fritters, Schlange bis weit nach draußen, sowie selbstgemachte Nudeln im Parmesan-Rad geschwenkt – göttlich. Im Gegensatz zu den Metzgerständen deutlich weniger Obst- und Gemüsestände. An der Kleidung erkennen wir, dass wir in der Gegend der größten Menonitengemeinde Kanadas sind. Auf dem Parkplatz stehen Pferdekutschen und bei der Fahrt durch St. Jacobs und Elmira findet sich Pferdemist auf den Straßen, die entsprechenden Gespanne behaupten sich selbstbewusst gegenüber den Autos.

In St. Marie among the Hurons erfahren wir mehr über eine jesuitische Missions- und Handelsstation und das Zusammenleben mit den Huronen. Die Waren wurden 1x im Jahr von Frankreich via Quebec geliefert. Hier starben bei einem Irokesenüberfall 6 Missionare den Märtyrertod nach Folterung. Die Pilgerkirche mit indianischen Elementen (Decke erinnert an umgedrehte Kanus) zu Ehren der Gefolterten wurde unlängst auch vom Papst bei seiner Kanadareise besucht.

Entlang des Lake Huron, ab und an kleine Abstecher ins Land hinein – immerhin sehen wir auf einem Eisenbahngleis noch einen Schwarzbär, der auch vor dem Fotoapparat flüchtet – fahren wir dem TCH folgend zum Lake Superior. Traumhafte Landschaft, sogar unseren dritten Bär gesehen und immer noch kein Bärenfoto. Die Strände am Lake Superior tw. wie in der Karibik. Sehr schöne Strecke, abwechslungsreich und viel Wasser überall in Form unzähliger Seen und großer Sumpfareale. Insgesamt bislang eine der schönsten Strecken auf unserer Reise. Sleeping Giant Prov Park, Willow Amethyst- Mine und Thunderbay mit seinen Frachtschiffen auf Reede sind Stationen auf dem Weg nach Fort William. In Form eines Living Museums lernen wir mehr über den Pelzhandel, das Fort war 1815 der größte Umschlagplatz für Pelzhandel und diente der North West Company als Hauptsitz im Landesinneren (Midway Point). Es gab Saison- und Ganzjahreshändler, Waren aus Europa wurden via Montreal getauscht gegen Pelze aus dem Westen, überwiegend Bieberpelze, die quasi auch Währungsgrundlage waren. Pelze wurden im Winter gejagt, da das Winterfell die schöneren Pelze ergab. Fort William liegt auf traditionellem Gebiet der First Nations / Anishinaabe, wie der Mt. McKay. Wir genießen die schönen Ausblicke weit in die durchfahrene Landschaft.

Weiter nach Winnipeg und plötzlich ist es passiert. Keine Wälder, keine Seen mehr, die Prairie ist einfach da, schier endlose Weite. Stippvisite in Winnipeg, wir genießen den Park „The Forks“ und haben gerade keine Lust auf Innenräume. So bleibt das Kanadische Museum für Menschenrechte für einen anderen Besuch, trotz lohnenswerter Ausstellung. Überhaupt nervt der Lärm und die wuselige Stadt. Wir fliehen den Lärm und fahren bis Portage La Prairie. Unglaublich viele Gänse sind auf den Feldern zu sehen.

Morgens hupen und rattern die endlosen Güterzüge, die Gänse schnattern um die Wette. Wir legen einen Abstecher nordwärts ein zum Riding-Mountain-Nationalpark. Unsere ersten Bisons warten auf uns. Über das historische East Gate fahren wir in den Park, durch größtenteils dichten Wald zum Parkzentrum am trubeligen Clear Lake. Wandereinlage tw. auf floating Piers durch den Sumpf. Wir erleben schwimmende Schilfinseln, die der Wind vor sich herschiebt und denen wir neue Richtungen vorgeben. Der Uferwald hat endlich wieder Frösche für uns bereit, wie haben wir unser „Signature Animal“ vom Reisebeginn vermisst. Dann geht es auf die Pirsch. Mit dem Homey suchen wir die Bisons. Wir fahren kreuz und quer und sind Nahe am Verzweifeln, keine Bisons zu sehen.  Aber Dank unserer Gamedrive-Erfahrungen aus Afrika spüren wir die Herde schlussendlich auf und folgen ihr im abendlichen Licht. Was für schöne und mächtige Tiere. Mit dem letzten Licht erreichen wir unser Camp am Audy Lake.

Morgens sind wir die allerersten, die das Camp verlassen. Die Sonne geht auf, Nebel liegt über den Wiesen und dann tauchen die Bisons aus dem Nebel auf, majestätisch und scheinbar durch nichts aus der Ruhe zu bringen (cave das täuscht, Buffalos sind unberechenbar). Leider sind Bär und Elch nicht willig sich uns ebenso zu präsentieren, so sehr wir auch suchen. Also schauen wir nochmals bei den Bisons vorbei, um uns zu trösten. 

Um Saskatchewan ticken zu können fahren wir noch über die Provinzgrenze nach Westen, schwenken dann südwärts. Wir wollen die Badlands in South Dakota, den Mt. Rushmore und das Crazy Horse Monument besuchen, um dann den Yellowstone Park in herbstlichen Farben zu erkunden. Bei Sherwood passieren wir die Grenze (Tacho 37.575 km, davon 15.781 km durch Kanada) quasi mit dem Dienstschluss der Grenzbeamten, die extra nochmals die Computer hochfahren, damit sie uns erkennungsdienstlich erfassen können.

🇬🇧   Heading west via Baden, Lake Superior, Riding Mountain NP to Saskatchewan 

A bright morning lets us „promenade“ with the Homey, we cruise up and down the road along Niagara Falls twice, a deluxe sit-down tour, the cascading masses of water in the sunlight like flowing crystal. We really have to force ourselves to drive on. 

Today’s destination is Baden, where we have found a pitch on a farm via Harvest Host, not far from Mannheim, Heidelberg and Bamberg 😉. We also ordered freshly baked bread and eggs with our booking. On the way, the botanical garden in Hamilton is huge and our 3 hours were nowhere near enough time to explore the garden. The homestay is great, we buy vegetables and jam to go with our order. In the morning, we drive to the Baden Coffee Company on recommendation, and it’s a hive of activity. Everyone parks along the road and queues up patiently. Really good coffee – Gabi stocks up on beans straight away – and homemade farmer’s ice cream for me for breakfast, delicious. But all the delights are topped by the St. Jacobs Farmer Market, the Mennonite influence is clearly recognizable. Specifically, for us this means tasty and firm bread, fresh liverwurst, black pudding, yellow sausage and schnitzel, beautifully flattened and breaded schnitzel. The best apple fritters so far, queue outside, and homemade pasta tossed in a parmesan wheel – divine. In contrast to the butcher’s stalls, there are far fewer fruit and vegetable stalls. We can tell from the clothing that we are in the area of the largest Menonite community in Canada. There are horse-drawn carriages in the parking lot and as we drive through St. Jacobs and Elmira, there is horse manure on the roads, the carriages confidently holding their own against the cars.

In St. Marie among the Hurons, we learn more about a Jesuit mission and trading station and the coexistence with the Hurons. The goods were delivered once a year from France via Quebec. Here 6 missionaries died a martyr’s death after being tortured in an Iroquois raid. The pilgrimage church with Indian elements (ceiling reminiscent of upturned canoes) in honor of the tortured was recently visited by the Pope during his trip to Canada.

We drive along Lake Huron, occasionally taking short detours into the countryside – at least we see a black bear on a railroad track, which also flees from the camera – following the TCH to Lake Superior. Fantastic scenery, even saw our third bear and still no bear photo. The beaches on Lake Superior are sometimes like the Caribbean. Very beautiful route, varied and lots of water everywhere in the form of countless lakes and large swamp areas. Overall, one of the most beautiful routes on our trip so far. Sleeping Giant Prov Park, Willow Amethyst Mine and Thunderbay with its cargo ships in the roadstead are stops on the way to Fort William. In the form of a living museum, we learn more about the fur trade. In 1815, the fort was the largest fur trading center and served as the headquarters of the North West Company in the interior (Midway Point). There were seasonal and year-round traders, goods from Europe were exchanged via Montreal for furs from the West, mainly beaver pelts, which were also the basis of currency. Furs were hunted in winter, as the winter fur produced the more beautiful furs. Fort William lies on traditional First Nations / Anishinaabe territory, like Mt. McKay. We enjoy the beautiful views across the landscape. 

On to Winnipeg and suddenly it has happened. No more forests, no more lakes, the prairie is simply there, a seemingly endless expanse. A flying visit to Winnipeg, we enjoy the park „The Forks“ and don’t feel like going indoors at the moment. So we leave the Canadian Museum for Human Rights for another visit, despite the worthwhile exhibition. In general, the noise and the bustling city are annoying. We flee the noise and drive to Portage La Prairie. An unbelievable number of geese can be seen in the fields.

In the morning, the endless freight trains honk and rattle and the geese chatter away. We take a detour northwards to Riding Mountain National Park. Our first bison are waiting for us. We drive into the park via the historic East Gate, through mostly dense forest to the park center at bustling Clear Lake. Hike partly on floating piers through the swamp. We experience floating reed islands that the wind pushes in front of us and to which we give new directions. The riparian forest finally has frogs for us again, how we have missed our „signature animal“ from the start of the trip. Then it’s time to go stalking. We search for bison with the Homey. We drive back and forth and are almost desperate not to see any bison.  But thanks to our game drive experiences from Africa, we finally track down the herd and follow them in the evening light. What beautiful and powerful animals. We reach our camp at Audy Lake with the last light.

We are the very first to leave camp in the morning. The sun rises, fog lies over the meadows and then the bison emerge from the mist, majestic and seemingly unperturbed by anything (cave that’s deceptive, buffalo are unpredictable). Unfortunately, bear and elk are not willing to present themselves to us, no matter how hard we look. So we stop by the bison again to console ourselves. 

In order to tick off Saskatchewan, we cross the provincial border to the west, then turn south. We want to visit the badlands in South Dakota, Mt. Rushmore and the Crazy Horse Monument, and then explore Yellowstone Park in its autumn colors. We cross the border at Sherwood (speedometer 37,575 km, after 15,781 km through Canada) virtually at the end of the border officials‘ working day, who boot up the computers again so that they can record us for identification purposes.        

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